Kahlfuss jubelt: bester Privatfahrer Europas [Volksstimme 29. April 2008]

Rallye-Weltmeisterschaft

Von Jens Demarczyk
Amman. Jubel am Toten Meer.
Denn „sparsam und schnell“, lautete das erste kurze Fazit von Michael Kahlfuss nach der Zieldurchfahrt
in Amman. Beim 5. Lauf zur Rallye-WM wurde der 45jährige Fahrlehrer aus Möser (Jerichower Land) als 20. des Gesamtklassements gefeiert. In seiner Gruppe N bedeutete das den 7. Platz und bester europäischer Privatfahrer. Sieger der Rallye wurde der Finne Mikko Hirvonen im Ford Focus, der damit auch die Führung in der WM übernahm. „Dass es so gut laufen würde, war nicht zu erwarten“, freute sich Kahlfuss’ Co-Pilot Ronald Bauer (38). Nachdem der Materialcontainer erst zwei Tage vor dem Start in Amman eintraf, leisteten vor allem die vier Mechaniker ganze Arbeit, um den Mitsubishi Lancer bestens zu präparieren.

Kahlfuss hatte am Freitag zunächst verhalten begonnen: „Die Schotterstrecken waren allesamt sehr rutschig. Mit Vollgas von Anfang an, da gäbe es eventuell ganz schnell heftige Beulen.“ Nach dem zweiten Tag notierten ihn die Veranstalter schon auf dem 7. Platz in der Gruppe N und dem 26. Platz in der Gesamtwertung. Konzentriert fuhr „Mika“ auch den letzten Tag bei sengender Hitze um 34 Grad. Der Hitze im Auto mit bis zu 60 Grad begegnete er mit seinem Co-Piloten Bauer dabei mit viel Trinken.
Bis zu zehn Liter Flüssigkeitsverlust müssen sie ausgleichen. Stress und Hektik kamen erst nach der Zieldurchfahrt auf. Wegen der Probleme mit der Reederei beim Transport des Materials nach Jordanien musste alles in einen anderen Container umgeladen werden, damit es gestern früh pünktlich auf die Heimreise gehen konnte. „Jetzt schwitzen wir auch mal nicht nur wegen der Sonne“, blieb Mechaniker und Junior-Brockenwirt Daniel Steinhoff zwischen Kisten und Kästen dennoch gelassen.