Vor 25 Jahren wurde Colin McRae Rallyeweltmeister und wir waren dabei! Leider mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Für Colin war es der WM Titel und für uns endete eine wichtige Station in unserer Rallyelaufbahn.
Mit der letzten Rallye in der Saison 1995, der Network Q Rally oder einfach „RAC“ endete auch die Homologation für den Trabant also die FIA Zulassung zur Teilnahme an der Rallye WM. Mit dem 4.Platz in der Gruppe A5 und Platz 92 von 200 Startern war das Thema Rallyeweltmeisterschaft mit dem Trabant beendet. Wir hatten eine unvergessene Zeit!
Mit der MDR Reportage „Das war die Rennpappe“ von Peter Börner gab es nochmal einen Rückblick auf die letzten Jahre.
Doch es gab ja noch die Safari Rallye… aber dazu später.
Gleich nachdem ich meinen Führerschein, damals noch Fahrerlaubnis erhalten hatte war klar, dass ich Rallye fahren wollte. In den 80er Jahren war der Rallyesport weltweit populär. Auch in der DDR gab es eine starke Szene. Es begann für mich 1981 beim MC Lok Magdeburg mit der Teilnahme an einigen Clubrallyes. Zuerst auf dem Trabi, später in der Bezirksmeisterschaft Magdeburg/Halle auf Lada. Mehrere Podiumsplätze, der Bezirksmeistertitel und natürlich der Qualilauf brachten mich dann zur DDR- Meisterschaft. Erst auf dem Gruppe N Trabant, später dann Gruppe A. Leider wurde die aufregende Zeit noch vom 18monatigen NVA Dienst unterbrochen.
Mit der Internationalen Rallye Wartburg in Eisenach 19.10. bis 21.10.1990 ging dann endgültig die DDR- Meisterschaft, die ich seit Kindesalter und später als Jugendlicher als Zuschauer verfolgte zu ende. Mit dem Klassensieg bei den Gruppe A Trabis holten wir dann noch die DDR- Vizemeisterschaft für unseren damaligen Club MC Tourist Schwerin. Leider waren die Gruppe B Autos da schon nicht mehr startberechtigt. Die Touring Rallye in Dresden sollte nicht mehr stattfinden.
Was mir immer in Erinnerung bleibt sind, unfassbar viele Zuschauer an den zumeist anspruchsvollen und zum Teil brutalen Wertungsprüfungen(was mir später bei der Safari Rallye Kenia noch helfen sollte), gut organisierte Rallyes und Starterfelder mit zum Teil weit über 100 Autos. Ich bin stolz darauf ein kleiner Teil der Szene gewesen zu sein, die es schaffte trotz DDR- Bedingungen Rallye zu fahren.
Nachdem es im Jahr 2019 nicht viel aufregendes zu berichten gab, wird es in 2020 wieder etwas spannender. Nach zweimaliger Absage 2018 und 2019, soll nun in diesem Jahr endlich die 25.Auflage der internationalen ADAC Enduro Geländefahrt Burg über die Bühne gehen. Mit dem Termin im Herbst dürfte uns auch die Trockenheit der letzten Jahre in die Quere kommen. Es wartet wieder jede Menge Arbeit auf uns. Schon jetzt der Hinweis, dass wir fleißige Helfer immer gebrauchen können.
Anfang Januar hatte ich das Glück seit ewiger Zeit mal wieder im Kart zu sitzen. Ein riesen Spaß! Vielen Dank an Max und Hugh in Perth.
Am 25.Januar ging es weiter mit einem besonderen Ereignis im August Horch Museum in Zwickau. Wolfgang Kießling und alle seinen fleißigen Helfer hatten uns eingeladen zum Jubiläum “ 50 Jahre Trabi Sieg bei der Rallye Monte Carlo „. 600 Besucher hatten einen unterhaltsamen Abend mit vielen schönen Gesprächen und einer Zeitreise in die Rallyegeschichte. Es war uns eine Ehre dabei gewesen zu sein. Wir hatten auch unseren legendären “ Hasseröder Trabi Fritzi “ dabei mit dem wir bei der letzten, für einen Trabi möglichen, Rallye Monte Carlo 1995 im Ziel waren. Dieses Auto ist gleichzeitig auch der letzte Trabi der bei einem WM Lauf auf dem Podium stand (Rally Australia 1995 Klasse A5 bis 1300 ccm Platz 3)
Ein erfolgreiches Jahr geht aus beruflicher Sicht für uns zu Ende. Im Motorsport war es eher ruhiger. Die größte Herausforderung des Jahres war die Vorbereitung der 25. ADAC Enduro Geländefahrt Burg. Leider fiel diese, wie viele andere Offroadveranstaltungen dem Wetter zum Opfer. Die Trockenheit und damit verbundene hohe Waldbrandstufe ließ einen Start einfach nicht zu.
So blieb es in diesem Jahr bei einigen kleinen Testfahrten mit diversen Autos um im Training zu bleiben. Vielleicht ergibt sich wieder ein Start bei einer interessanten Rallye. Die Pläne und Projekte dazu werden konkreter.
Ja und dann das Thema Afrika:) Nach unserem letzten Start bei der East African Safari Rally kehrte dazu etwas Ruhe ein. Es war unser dritter Start mit dem Trabi bei einer der härtesten Rallye der Welt und alle guten Dinge sind drei. ABER. Wer einmal vom Safari Fieber erfasst wurde wird schnell zum „Wiederholungstäter“ und ein weiters Sprichwort heißt, vier Beine hat der Tisch:) Also gibt es schon wieder Gespräche für ein neues Projekt. Nicht in 2019 aber vielleicht danach.
Wir werden sehen. Zuerst werde ich mit Ronald sprechen, der mit mir jetzt seit 25 Jahren zusammen im Rallyeauto sitzt.
Das gesamte MIKA Team und besonders ich wünschen Euch eine geruhsame Weihnacht und alles Gute für das neue Jahr. Bleibt alle gesund und lasst es krachen:)
Übrigens:
2008, vor 10 Jahren sind wir beim WM Lauf in Jordanien erfolgreich am Start gewesen.
Vor 20 Jahren, 1998 war dann die Libanon Rallye(Middle East Championship) und der WM Lauf in Australien im Programm
Vor 30 Jahren, 1988 kämpfte ich noch um Punkte für die DDR Meisterschaft