Als wir 1994 das erste Mal nach Kenia kamen, war die Safari Rallye noch ein Lauf zur Rallyeweltmeisterschaft.
Leider war damals das Glück nicht auf unserer Seite. Wir schieden auf Grund der hohen Geschwindigkeitsschnitte am letzten Tag wegen Zeitüberschreitung aus.
Aber der Safari Virus hatte uns erfasst.
Im Jahr 2002 kam dann leider das Aus für eine der härtesten Rallyes der Welt. Das eigentlich faszinierende an der Rallye wurde ihr später zum Verhängnis: Keine abgesperrten Sonderprüfungen, spektakuläre Ortsdurchfahrten , Nachtetappen, wilde Tiere, brutalste Strecken und Flussquerungen.
Dann kam 2003 der 50. Geburtstag der East African Safari Rally und man lud uns ein, doch unbedingt dabei zu sein wenn es durch Kenia, Tansania und Uganda geht. Es präsentierte sich ein rollendes Museum mit einem bunten Starterfeld voller ehemaliger Safarirallyeautos. Neben Porsche, Ford, Rover, Peugeot, Mercedes, Nissan, Datsun, Volvo, VW Käfer, VW Golf, Opel, Skoda, Alfa Romeo und Austin Healey waren WIR mit demselben Trabi aus dem Jahr 1994 am Start. Ein Traum ging Erfüllung!
Leider überschattete ein schwerer Unfall unseres Services Teams am Anfang der Rallye die gesamte Veranstaltung. Unsere tolle Platzierung am Ziel in Mombasa geriet zur Nebensache, da wir alle mit den Gedanken bei unserem lebensgefährlich verletzten Mechaniker waren. Zum Glück hatte er überlebt.
Das Thema Safari Rallye war erst einmal vom Tisch.
Aber wir hatten noch eine Rechnung mit Ostafrika offen. Nach 12 Jahren kehrten wir am 15.November 2015 nach Mombasa zurück. Wieder mit demselben Auto ,was uns 1994 und 2003 nicht im Stich gelassen hatte. Beim Anblick der Starterliste erkannten wir sofort, dass diesmal nur professionell, zum Teil auf Werksstandard vorbereitete, reinrassige Rallyeboliden am Start waren. Das Bild prägten Porsche, Ford, Nissan/Datsun. Daneben ein Ferrari, ein Peugeot, zwei Triumph und wir. Der Veranstalter versprach dazu eine der anspruchsvollsten Strecke aller Zeiten.
Aber auch unser Auto war professionell vorbereitet. Wir hatten ja auch unsere Erfahrung. Bei Horst Knorn in Neumark wurde unter Ronalds Leitung, wie zuvor schon 1994 und 2003, der Trabi vorbereitet. Linsenmann und Frosch waren bereits 2003 dabei und wussten worum es geht. Der Motor von Bernd Knote lief bis zum vorletzten Tag perfekt und konnte nur durch schlechten Sprit in Tansania gebremst werden. Die Safarineulinge Daniel (Brockenhansl) und Daniel (der Teufel) fügten sich perfekt in unser kleines feines Safari Team ein.
Netti hatte den Großteil der Organisation auf den Schultern. Neben der gesamten Budgetplanung, war sie verantwortlich fürs Fliegen, Essen, Schlafen und die Teambekleidung. Perfekte Fernsehbilder produzierten Andrea & Andreas und für unsere Begleiter Marion und Ebe gab es ein unvergessenes Abenteuer.
So konnten wir am Ende überglücklich und erschöpft am Freitag den 27.November 2015 um 15.30 Uhr als 37. von 46 angekommenen und 53 gestarteten Fahrzeugen in Mombasa über die Zielrampe fahren.
Ohne Übertreibung: Der Trabi war der Star der Safari Rallye 2015. Die Ostafrikaner tauften ihn auf „Harry Potter“ ,da er wohl fliegen und zaubern konnte. Anders ließen sie sich die 9 Tage Rallye nicht erklären. Ashok Bhalla der Rallyemanager sagte mir zum Abschied: „Vielen Dank, ihr seid East African Safari Rally 2015- die wahren Helden der Safari Rally“.
Der Geist der Safari Rallye lebt weiter. 2017 soll es eine Neuauflage geben.
In Kenia sind wir jetzt wohl unsterblich:)